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Peter Weihe: Acoustic Guitar – Rhythm & Rudiments No. 1

Wozu eine Video-Kurs über „Akustische Rhythmusgitarre“, sprich „Schrammelgitarre“? — Das kann doch jeder, oder?

Eben leider nicht! Genau das ist nämlich ein großer und weit verbreiteter Irrtum, der schon so manchen virtuosen Gitarren-Helden in peinliche Lagen gebracht hat. Tatsächlich haben die meisten E-Gitarristen damit sogar große Schwierigkeiten.

Der Grund dafür ist schnell gefunden. Meistens wird total unterschätzt, wie die Feinmotorik, das Timing und die eigene Wahrnehmung trainiert werden müssen, um einen Groove auf der Akustikgitarre zu erzeugen. Also werden diese Dinge nicht trainiert. Und wenn es dann darauf ankommt, kann man das leider nicht kurz mal eben heimlich, panisch in der Proberaum-Ecke nachholen, weil es Monate oder Jahre dauern kann, bis ein einfacher Akustikgitarren-Rhythmus die anderen Bandmitglieder vom Hocker haut oder wirklich reif klingt. Dabei würden wir Gitarristen einen Drummer wahrscheinlich sofort für leicht gestört halten, wenn er grundsätzlich nur Doppel-Bassdrum- und komplizierte Snare-Rudiments üben, die HiHat dabei jahrelang ignorieren und glauben würde, dass das mit dem „coolen Groove“ dann schon von alleine klappt.

So kommt es dann, dass sich im Popkurs (Eventim-Popkurs an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg) zur Begrüßungs-Stunde jedes Jahr das gleiche Bild ergibt, wenn wir mit den neuen Gitarristen im Kreis sitzen und eine Akustikgitarre herumreichen. Bei den meisten von ihnen klingt ein einfacher Rhythmus so, dass die anderen sich das Lachen kaum verkneifen können. Derjenige, der gerade dran ist, hört den Grund für die allgemeine Heiterkeit selber aber meistens nicht. Dabei sitzen dort lauter gute Gitarristen, von denen einige seit Jahren in Bands aller Stilistiken vom Rock, Pop über Punk und Metal bis Jazz spielen und andere bereits ihr Diplom als Jazz- oder Rockgitarrist in der Tasche haben. In der Runde gibt es dann aber auch ein paar, die selber singen und viele Songs schreiben, und bei denen klingt das Rhythmusgitarrenspiel dann oft schon sehr gut. Man kann es also durch Praxis und Übung lernen.

Wenn ich dann frage, warum diplomierte Gitarristen das Rhythmusspielen nicht draufhaben, erfahre ich, dass die meisten Lehrer an den diversen Hochschulen, Instituten oder Musikschulen sich ausgerechnet mit diesem Thema kaum bis gar nicht beschäftigen. Da ich aber aus meiner eigenen Praxis bei Studio-Sessions und live weiß, dass Akustikgitarren-Rhythmusspielen eine der grundlegenden, wichtigsten und meistgefragten Tätigkeiten eines Gitarristen ist, finde ich das schon fast berufsschädigend. Denn leider wurde schon so mancher aufstrebende Gitarrist wieder nach Hause geschickt, bevor er seine E-Gitarre überhaupt auspacken durfte, weil der Drummer zu dessen Akustikgitarren-Rhythmus nicht spielen konnte.

Die gute Nachricht ist allerdings, dass Gitarristen, deren Groove anfänglich für Heiterkeit sorgte, im Popkurs schnell ihr Rhythmusspiel verbessern konnten. Im Laufe der letzten 30 Jahre habe ich unter ihnen so viele verschiedene Persönlichkeiten mit individuellen Talenten und jeweils ganz eigenen Schwierigkeiten beim Rhythmusspielen kennen lernen dürfen, dass daraus ein Fundus an Übungen entstanden ist, die sich darin bewährt haben, diese Probleme zu beseitigen, einfach „wegzuüben“.


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